Kapitel 35, den 31.05.2025, Das Nordkap

Am Nordkap die Weltkugel

 

Die Nacht war kurz, bereits um 02.30 Uhr weckt mich Torsten. Wir sollten fahren, wenn wir noch gutes Wetter erwischen und kein Stress von anderen Touristen haben wollen. Ohne zu frühstücken, starten wir los und es ist eine gute Entscheidung, denn die Straßen sind leer.

 

Die Schneehasen fühlen sich wohl mitten in der Siedlung und wir sehen sie immer wieder. Komischerweise halten sie sich gerne in der Nähe von Menschensiedlungen auf. Außerhalb der Siedlungen sehen wir sie kaum und wenn, dann nur aus der Ferne. Sie sind so schnell, dass man kein vernünftiges Foto von ihnen machen kann. Und wenn sie noch ihr weißes Winterfell haben, dann verschwinden sie aus der Sicht sobald sie in den Schnee gesprungen sind . Sie sind sehr groß, was uns ein wenig irritiert. Denn im Polarmuseum sahen wir Polarfüchse und sie waren sehr klein, sie haben fast die gleiche Größe wie ein Schneehase, die wie gesehen haben. Wer jagt wen nochmal?

 

Außerdem haben wir unterwegs ein paar Schneehühner gesichtet. Sie sind sehr vorsichtig, fast unsichtbar im Schnee. Aber sehr feine Vögelchen. Hübsch sind sie in ihrem weiß- schwarzem Federkleid.


Die Fahrt dauert ca. 3 Stunden oder länger, die Straße ist nicht so gut zu fahren, man spürt, wie die Natur dran gearbeitet hat. Wir wundern uns, dass irgendwo im „Niemandsland“ immer noch Häuser stehen und dort eindeutig Menschen leben. Wir haben eine völlig andere Vorstellung vom Norden.

 

An der Straße entlang sehen wir immer wieder Schneemobile stehen. Ohne sie kommt man hier sicherlich gar nicht fort. Die Straße windet sich an der Küste entlang, führt durch einen Nordkaptunnel, der bis zu 10 Prozent Gefälle hat. Das Wohnmobil schafft es irgendwie hochzuklettern. Dann steigen wir höher und höher und kommen in eine „tote Zone“, es wächst kaum etwas, alles liegt noch unterm Schnee, die Seen sind noch gefroren. Der Fluss, der uns den  ganzen Weg begleitet hat, ist reißend und  an manchen Stellen liegen noch Eisschollen am Ufer. 


Die Sonne ist von Wolken verdeckt, aber versucht die Wolkendecke zu durchbrechen. Wenn ihr das gelingt, erscheint alles noch viel schöner als vorher. Die Bilder erzählen mehr.

 
Wir sind sehr früh angekommen und haben noch Zeit draußen alles in Ruhe anzuschauen und Bilder zu machen. Das Wetter zeigt seine sonnige Seite, was am Nordkap nicht selbstverständlich ist. 

 

Erst ab 10 Uhr werden Tickets verkauft und Einlass gewährt. Wenn man aber ein Ticket hat, ist es 24 Stunden lang gültig. Wir überlegen uns, ob wir noch 2 geschlagene Stunden warten sollen um in das Nordkap Gebäude reinzugehen oder doch sofort zurückzufahren. Inzwischen ist sehr viel los draußen. Die Busse karren einer nach dem anderen Touristen an und die stürzen in alle Richtungen.

 

 

Plötzlich verändert sich auch noch das Wetter, wahrscheinlich damit wir keine falsche Schlüsse ziehen, was das Nordkap betrifft. Im Nu kam starker Wind auf und brachte Nebelschwaden mit sich außerdem schleuderte er  Meeresgischt hoch hinaus. Manche beeilen sich und fahren ab. Wir beide sind nicht schlüssig. Nach einem hin und her entscheiden wir uns zu bleiben. Wenn wir schon da sind, sollten wir auch alles sehen. 

Wir konnten einen Film schauen, der uns das Nordkap in seine Schönheit zu allen Jahreszeiten präsentierte. Ich war sehr bewegt und hatte von diesen schönen Bilder ein paar Tränchen in den Augen. Was Gott alles erschaffen hat. Alles ist schön und perfekt auf seine Weise….


Im Gebäude gibt es Ausstellungen, erklärende Filme, sogar das Thai-Museum (hier?) sowie eine Nordkap-Kapelle (wer den Weg hierher geschafft hat, kann sich wohl bei Gott bedanken ☺️ bzw. für die Rückreise beten 😅).

 

Nicht weniger interessant ist der Gift Shop, es ist für jeden Geschmack etwas vorhanden. Er ist überfüllt und wird immer voller von den neu Ankommenden. Na ja… wir befinden uns ja auch fort und haben uns einiges als Andenken gekauft. Wir werden wahrscheinlich nicht so schnell wieder hierher kommen können. Die Reise war anstrengend und hat lange genug. So lautet unsere Rechtfertigung dazu.

Wie immer, interessieren mich die Bilder. Dort ist eine Ausstellung der Schriftstellerin und Malerin Eva Schmutterer. Die Bilder gefallen mir alle. Sehr intensive Farbenpalette und sehr ausdrucksvoll. Ich mache Fotos von ihrer Arbeiten. Leider habe ich übersehen, dass ihre Galerie eigentlich auf unserem Rückweg liegt, sonst hätte ich Torsten überredet, ihre Galerie zu besuchen. Hier sind ihre Bilder:


Es wäre noch viel zu berichten, aber ich habe heute wenig geschlafen und will alles verkürzt durch die Bilder darstellen. Derjenige, der Interesse an der Geschichte hat, kann die Bilder anklicken und die Info dazu selbst nachlesen.

Hier ist die Geschichte aus dem 2. Weltkrieg, und welche verschiedene Länder hier involviert waren, und was das mit Murmansk (Sowjetunion) zu tun hat.

Die nächste Geschichte betrifft diese Skulptur: “Mutter mit Kind” und Bilder von Kindern aus 7 Ländern, die das «Kinder der Erde»-Denkmal bilden.

Auf der Tafel wird Folgendes erklärt:


“1988 startete ein einzigartiges Projekt am Nordkap. Sieben Kinder aus verschiedenen Teilen der Welt wurden vom Autor Simon Flem Devold nach dem Zufallsprinzip ausgewählt und zum Nordkap geflogen. Jedes Kind fertigte ein Tonrelief an, das 1989 vergrößert, in Bronze gegossen und in einem Halbkreis vor der Nordkaphalle aufgestellt wurde. Die sieben Kinder waren Jasmine aus Tansania, Rafael aus Brasilien, Ayumi aus Japan und Sithidei aus Thailand, Gloria aus Italien, Anton aus Russland und Louise aus den USA. Das Ziel des Projekts war es zu zeigen, dass Kinder einander verstehen, zusammenarbeiten und gemeinsam Spaß haben können, unabhängig von Hautfarbe, Religion und kulturellem Hintergrund.

Eine wunderschöne Statue „Mutter und Kind“ der Künstlerin Eva Rybakken wurde neben den Bronzereliefs aufgestellt, um dem Denkmal seine endgültige harmonische Form zu verleihen.


Seit 1989 werden das Denkmal und die Nordkaphalle jährlich mit dem Preis „Kinder der Erde“ ausgezeichnet. Der Preis ist ein beträchtlicher Geldbetrag, der an eine Person, eine Organisation oder ein Projekt verliehen wird, das sich für die Lebensbedingungen, die Lebensqualität, die Rechte und die Gesundheit von Kindern einsetzt. „Kinder der Erde“ symbolisiert Zusammenarbeit, Freundschaft, Hoffnung und Glück über alle Grenzen hinweg. Wir hoffen, dass das Denkmal tausend Jahre lang Bestand hat.” Hier sind die Bilder:

Eine wunderschöne Statue „Mutter und Kind“ der Künstlerin Eva Rybakken

Kinder der Erde“ symbolisiert Zusammenarbeit, Freundschaft, Hoffnung und Glück über alle Grenzen hinweg.

Die Entstehungsgeschichte:


Nach einem Kaffee und etwas zum Essen geht es wieder zurück. Dort auf den Klippen wollen wir nicht über Nacht stehen bleiben. Und obwohl wir denselben Weg zurückfahren. sieht die Landschaft wieder anders. 

Wir hätten nie in Ruhe Bilder machen können, wären wir nicht so früh angekommen. 

Hungrig wie immer 😅


Hier erfährt man auch etwas über die Vogelwelt, die man hier beobachten kann. Früher musste man den  Parkplatz bezahlen und viele Norweger haben es moniert, denn sie wollten nicht ins Gebäude, sondern die Vögel beobachten oder filmen. Daraufhin wurde der Parkplatz kostenlos gemacht, der Eintritt wurde für das Gebäude verlangt. Gut, so geht es auch. 
Über die Vogelwelt ist alles in der nächsten Fotogalerie: 

Schön wäre es sie alle lebendig zu sehen. Einige haben wir schon auf unserer Reise gesichtet , andere noch nicht.

Als wir gekommen sind, sah alles noch super freundlich aus.

Wie schnell sich alles ändern kann am Nordkap zeigt das obige Bild und dieses, zwischen beiden Bildern liegt nur etwa eine Stunde .


Über alles andere lohnt es nicht zu erzählen. Es geht um berühmte Besucher des Nordkaps usw. 

Ich habe heute genug erzählt, über die Rückreise spreche ich morgen. 

Den 30.05.2025, Russenes (so heißt es tatsächlich), Norwegen 

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