
Unser Stellplatz am Ivalo River Campingplatz
Nach dem Frühstück überlegen wir, ob wir noch ein Tag hier bleiben oder weiterfahren. Ein LKW kommt an und bringt Produkte und Getränke mit. Ab heute wird Sevetin Baari geöffnet. Nach dem Urteil von anderen Campingbesucher sollte das Essen schmecken und die Getränke erschwinglich sein. Dann entscheiden wir uns doch weiterzufahren. Im Visier ein Campingplatz mit der Möglichkeit der Entsorgung von Grauwasser. Das ist hier nicht überall möglich, andererseits auch in Norwegen war das auch nicht überall möglich. Man muss eben gucken. Wir starten los.
Wir erreichen erste große Siedlung auf unserem Weg - Inari. Inari ist ein Ort in der gleichnamigen Gemeinde in Finnisch- Lappland. Er hatte Stand 2005: 459 Einwohner.
Dank seiner Lage am Inarijärvi ist Inari ein bedeutender Touristenort und als solcher auch Standort des Sami-Museums Siida. Das erfahren wir allerdings erst als wir dort Stopp machen. Unserer Aufmerksamkeit zog zunächst der Lappland-Shop auf sich.
Dort werden interessante Gegenstände, die für Samikultur typisch sind verkauft- viel aus Birkenholz, Rentierhorn wie auch aus Leder verarbeitete Gegenstände sowie Rentierfelle und Strickwaren usw. Ich mag die Strickmuster der nördlichen Völker. Denn gerade mit diesem Muster strickte meine Oma Handschuhe und Socken für uns. Immer wieder sehe ich dieses Muster und sie erinnern mich an meine Großmutter. Eine großartige fleissige, kreative, mutige Frau. Sie hat im Winter ein im Eis eingebrochenes Kind gerettet während alle am Ufer standen und nur noch schrien. Sie lief, holte ein weggeworfenes Brett (ein gutes wollten die Arbeiter ihr nicht geben), und auf diesem Brett auf dem Bauch kriechend erreichte sie das arme Kind. Dieses Kind, es war ein Junge, hat auch als Erwachsener sie immer wieder besucht, nur um einfach mit ihr zu reden.
Aus dem Shop gehen wir zur Siida, ohne zu wissen, was das ist. Es ist ein Sami- Museum. Wunderbar , wir bleiben. Das Siida ist das schönste und informativste modern Museum das wir in letzter Zeit besucht haben. Wir bleiben daher lange darin. Leider ist alles in Englisch und für mich schwer zu lesen, ich mache daher Fotos vom den Texten um diese später zu übersetzen. Es ist sehr viel zu sehen, die Geschichte ist sehr ausführlich. Ich würde jedem ein Museumsbesuch dort empfehlen. Es ist mit einem Freilichtmuseum verbunden. Man kann einen Übersetzungsvordruck mitnehmen, aber englisch hilft mir wenig. Ich muss selbst alles erforschen.
Von so viele Informationen und vielleicht auch wegen Hunger, bekomme ich Kopfschmerzen und bin erschöpft. Wir eilen noch zum Tanken und Torsten holt danach noch zwei Burger mit Pommes. Alles schmeckt gut, der Burger ist kleiner als in Norwegen, aber größer als bei MC Donalds und ist preiswerter als in Norwegen, das Getränk ist inclusive. Wir sind wieder bei Kräften und können weiter fahren. Unterwegs halten wir an einem Supermarkt. Und sind total überrascht von der Vielfalt. Die norwegische Supermärkte sind im Vergleich zu den finnischen, wie Torsten sich äußerte, ein „ Tante Emma“-Laden. Ich stimme ihm zu. Die Preise sind vertretbar, alles in Euro und vergleichbar mit Preisen in Deutschland. Man kann gut einschätzen und rechnen.
Wie immer - der Kühlschrank ist rappelvoll. Na ja… Was ist das? Lass uns dies oder jenes testen. Wie kleine Kinder ohne Aufsicht! Als wir weiterfahren stoppt Torsten plötzlich an einem Ort, mit dem er nicht gerechnet hat, nur, weil er Wohnmobile gesehen hat. Sie stehen direkt am Wasser. Der Strom ist vorhanden. Die Entsorgung wird komplett angeboten. Wie kommt’s, dass nichts davon im Internet steht. Wir sind glücklich, einen schönen Stellplatz gefunden zu haben. Drei wunderschöne weiße Birken direkt davor. Schon abends entscheiden wir uns hier länger zu bleiben. Es gibt hier auch die Möglichkeit, Wäsche zu waschen und saunieren. Prima!

Die Aussicht um ca. 22 Uhr- wunderschön…

Die Aussicht um Mitternacht - fantastisch…
Ich glaube, ich muss jetzt wirklich ins Bettchen.
Den 6.06.2025, Ivori, Finnland
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