Kapitel 48, den 15.06.2025, Stockholm- wir kommen

Sagaliden heute Morgen 


Es gibt’s nichts schöneres als die Morgenstunde. Wenn fast alle noch träumen oder das Frühstück zubereiten, gehe ich mit Schilka raus. Es ist still, man hört einen Kuckuck rufen, der See ist fast unbeweglich, so klar, dass die Wolken sich darin spiegeln und man hat das Gefühl auf Wolken zu stehen. Ich gehe durch die Anlage, mache Fotos so lange kein Mensch zu sehen ist.

Schön war es hier…


Wir müssen leider diesen schönen Ort verlassen. Hätten wir gewusst, was uns erwartet, würden wir wahrscheinlich alles abblasen. Aber Plan ist Plan. Nach dem Frühstück bügele ich noch die T-Shirts, die wir gestern gewaschen haben. Torsten bereitet sich zur Abfahrt vor. Nur noch ein letzten Augenblick aus dem Fenster erhaschen, dem Bach lauschen und überlegen, ob ich vorne sitzen bleibe oder hinten.  Bei drei Stunden Fahrt graut es mir, aber bis zur Entsorgungsstelle setzte ich mich doch nach vorne und mache unterwegs ein paar Fotos.

Der Abschiedsblick 

 

Wenn man durch das Land fährt, dann freut sich die Seele. Leider hält es nicht lange. Der Weg nach Stockholm führt über die Autobahn, vorbei an Städten. Der Stresspegel steigt. Ich lese während der Fahrt hinten auf der Sitzbank, will nicht mehr vorne sitzen, bis ich müde werde und einnicke. Als das Auto zum stehen kommt, schaue ich aus dem Fenster: wir sind mitten in einer Vorstadtregion. Obwohl heute der Sonntag ist, herrscht pures Chaos auf der Straße. Oder vielleicht deswegen? Torsten hält schon die Entscheidung nach Stockholm zu fahren  für eine Fehlentscheidung. Was kommt noch auf uns zu? 

Im Schatten kann man besser die Hitze vertragen 


Mit Müh und Not und unzähligen Anweisungen vom Navi erreichen wir unseren Stellplatz. Bei seinem Anblick wird mir schon mulmig. Hunderte von Menschen,  die sich sonnen, baden, und man kann kaum durchfahren - so eng es ist. Ich befürchte, dass Torsten hier drei Tage nicht aushält. Aber der Stellplatz ist ein wenig mit Bäumen abgeschirmt von alldem und es wirkt ein wenig ruhiger. Wahrscheinlich sind viele am Baden. Wir werden das nicht tun, 100 Prozent, obwohl es hier heiß ist und eine Abkühlung schön wäre. Vielleicht abends, wenn alle Badegäste sich verzogen haben? Mal sehen… Zuerst die Markise rausfahren, dann alle Fenster öffnen und hoffen, dass man ein wenig Entspannung findet.

 

Ich sticke, Torsten macht Korrekturen und plant für Morgen einen Wasa-Museumbesuch. Ich bin skeptisch. Bei dieser Hitze den Hund alleine zu lassen - das geht nicht. Torsten verspricht für Morgen Regen. Aber davon ist noch keine Rede. Es ist warm, sonnig und nichts verspricht, dass es sich in der nächsten Stunden ändern sollte. Es ist schon Abend. Wir schauen mal, was der nächste Tag mit sich bringt. Laufen kann Torsten nicht, spricht deshalb von einem Taxi für morgen. Es bleibt abzuwarten. Wie man so schön sagt: Der Morgen bringt seine eigene Sorgen. 

Den 15.06.2025, Stockholm, Schweden

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