
Lange Fahrt steht bevor
Heute fahren wir eine Strecke, die ein bisschen länger ist, als die Strecken, die wir die Tage davor bewältigt haben. Es ist bald der Nationalfeiertag in Norwegen, der Grunnlovsdag (Verfassungstag), er ist am 17. Mai. An diesem Tag gedenkt man der Unterzeichnung der norwegischen Verfassung von 1814 in Eidsvoll. Es ist ein großer, landesweiter Festtag, der mit Umzügen, Trachten, Musik und fröhlicher Stimmung gefeiert wird. Wir wollen bis zum Feiertag einen Ort erreichen, wo wir ein bisschen Ruhe haben von all den Paraden und Festlichkeiten.

Wir fahren an sehr schönen Naturlandschaften
Wir wollen einen Stellplatz ansteuern, der sich in der Nähe von Mo I Rana befindet: ca. 11 km von Mosjøen entfernt.
Über Mo I Rana finde ich im Internet einige Informationen: „Mo i Rana [ˈmuː i ˈrɑːnɑ] (südsamisch: Måehvie) in der Kommune Rana in Norwegen ist eine Stadt am Ende des Ranfjords, der nur wenige Kilometer südlich des nördlichen Polarkreises liegt.“ Was hätte ich ohne Wikipedia gemacht☺️?
Mo i Rana bedeutet „Hof am Rana“, doch die Einwohner sagen meist nur Mo (Mu) zu ihrer Stadt.
Hier werden die reichen Eisenerz-Vorkommen Norwegens in Dunderlandsdalen abgebaut.

Gletscher Swartisen
Unsere Kinder empfehlen uns einen Gletscher namens Svartisen anzuschauen. Wir suchen die Information dazu und finden im Internet, dass Svartisen Gletscher ist 369 Quadratkilometern gross und der Norwegens zweitgrößter Gletscher ist. Es liegt in der Grafschaft Nordland in Nordnorwegen, südlich der Küstenstadt Bodø.
Es ist jedoch nicht so einfach ihn zu erreichen. Am besten per Schiff, aber zurzeit fährt es nur am Wochenende. Wir entscheiden uns, ihn auf dem Rückweg zu besuchen und fahren entsprechend dem ursprünglichen Plan.
Die Landschaft verändert sich stets. Da waren noch viele Felder und Bauer, dann kommen Wälder, gemischte Wälder, Tannenwälder. Und immer wieder sieht man Birkenwälder, nicht Haine, sondern Wälder aus Birken, unbeschreiblich schön. Hiesige Birken sind noch nicht soweit wie ihre Geschwister im Südes des Norwegens. Noch ist es hier zu kalt. Fast überall ist moorig recht und links entlang der Straße.
Und dann sehen wir schon den Schnee, der noch nicht aufgetaut unter den Bäumen und neben den Häuser liegt. Wir kehren in den Frühling zurück. Berge sind weiß vom Schnee und manche Seen sind noch zugefroren, obwohl die Sonne versucht die Schneereste zu beseitigen wie eine Gastgeberin, die sich auf ihre Gäste wartet und letzte Staubkörnchen wegwischt.
Aber es wird immer mehr Arbeit für sie, je nördlicher wir vorankommen.

Viel zu tun für die Sonne bis der ganze Schnee geschmolzen ist
Der Weg ist lang und ich nicke immer wieder ein. Mein Kopf fällt runter und ich wache für ein paar Minuten auf, um sofort einzunicken. Das tut gut und als wir ankommen, kann ich wieder etwas tun. Während Torsten mit einem Nachbar vom Stellplatz, einem Norweger, sich unterhält, laufe ich den Seeufer ab. Das ist der Fustvatnet. Vatnet steht für See. Fust? Auch der Google-Übersetzer ist nicht allwissend.
Der Fustvatnet ist ein See in der Nähe von Mosjøen (Nordland). Wir wollen hier für eine Nacht bleiben. Der See ist schön und sehr klar, sanfte Wellen überrollen eine die andere. Ich würde diesen See mit einer schnurrender Katze vergleichen, so sanft kommt er mir vor.

Auf dem Stellplatz bei Mosjøen
Heute gibt es ein Schnellgericht: Spaghetti Bolognese. In die Sauce kommen noch ein paar Gewürzgurken aus dem Glas und das Grüne von Pak Choi. Es schmeckt uns und wir sind satt. Was will man mehr?
Leider tauchen abends Jugendliche mit Motorräder und Autos und machen damit viel Lärm, der Krach ist unerträglich. Sie langweilen sich und für sie ist es hier ganz guter Übungsplatz. Wir hoffen, dass sie irgendwann auch dieses Spiel langweilt. Die Nächte sind ja hell, das Spielen kann die ganze Nacht dauern. Torsten sucht nach einer Alternativen. Es gibt ein Stellplatz in 60 km. Aber er ist müde. Mal sehen. ob wir heute gute Nacht Bekommen.
Den 14. Mai 2025, bei Mosjøen, am Fustvatnet, Norwegen
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