Kapitel 20, den 16. Mai 2025, Auf zu den Lofoten

Wir sind bereit… auf die Lofoten 


Wie ich schon geahnt habe, die Nacht war schlecht. Nicht nur, weil ich zu sehr aufgeregt war, sondern auch aufgrund der äusseren Umständen. Aus welchem Grund auch immer, ab 23.00 Uhr wurden Baggerarbeiten direkt hinter dem Parkplatz durchgeführt. Die Nachtschicht?

Immer wieder tauchte ein Bagger auf, brachte Schuttmaterial oder Ähnliches, hat es verteilt und dann verschwand wieder, um nach einer halben Stunde wieder aufzutauchen und zu lärmen. So lange ich noch stickte, war es nicht so störend. Wehe, wenn du aber schlafen willst… 

 

Na, prima. Der Tag beginnt genauso an, wie  vergangene Nacht. Mies… 


Nach dem Aufwachen sofort Fenster auf und… das Wetter ist, sagen wir mal, nicht gerade freundlich zu uns. 
Wir wollen heute mit der Fähre zu den Lofoten. Wie schön wäre es, wenn die Sonne scheinen würde. Es ist sehr kalt und ungemütlich draußen.

Na gut, mal sehen, was der Tag so mit sich bringt. Vielleicht bessert sich das Wetter und die Sonne boxt sich durch die Regenwolken durch? Auf jeden Fall bei diesem Ringen bin ich der Fan für die Sonne. 🤼‍♀️ 

Eine Frühstückstafel für Möwen 


Nach unserem Frühstück beobachte ich das Treiben der Möwen vor derFrontscheibe des Wohnmobils. Wir haben noch altes Brot und ich gehe raus, um damit Möwen zu füttern. Ich habe gemerkt, dass es für sie am liebsten wäre, in der Luft nach Brotkrumen zu schnappen als es vom Boden aufzusammeln. Ich nehme an, sie fühlen sich sicherer in der Luft und auf dem Wasser, als auf dem Land. Sie warten bis ich ein wenig zurücktrete, dann landen sie und greifen nach den Brotkrümel.

Auch die Krähen sind mit von der Partie. Sie sind auf zweierlei Weise genauso vorsichtig. Man muss auf eine sichere Entfernung von Menschen und Möwen achten.

Unter den Möwen, die ich sehe, habe ich verschiedene Möwenarten entdeckt. Ich habe recherchiert und herausgefunden, dass es sich um die Silbermöwen, Lachmöwen und Mantelmöwen handelt. Sie sind die Nachbarn und, wenn es nicht um Futter geht, gehen sie friedlich miteinander um. Außerdem sehen wir immer wieder Austernfischer, Seeschwalbchen, Eiderenten, Graugänse und noch andere auf der „Strandpromenade“ der nördlichen Küste. 


Irgendwas heute nachts passiert: auf einmal  tropft Wasser im WC. Direkt die Frage, was tun, denn die Tickets für die Fähre sind bereits gebucht und dann kommt noch der Feiertag. In 5 Minuten entfernt befindet sich ein Baumarkt. Torsten besorgt etwas, was er meint, haben zu müssen, um die nötige Reparatur durchzuführen. Aber es muss vorab eine vorübergehende Lösung her. Die Pumpe wird abgeschaltet. Jetzt werden wir es anders handhaben mit Wasser und WC. Hoffentlich kann man alles reparieren.

Entdecke zwischendurch einen Austernfischer und nicht irgendwo am Strand, sondern auf dem Dach der Entsorgungsstation. Ein Schnappschuss halbwegs gelingt und dann ist er ffrrr… weg. 

Austernfischer auf dem Dach - ob da noch ein Würmchen zu finden ist?

Inzwischen ist schon 14 Uhr und wir müssen los.  Auf dem Parkplatz trifft er nochmal den alten Norweger vom Parkplatz in Mosjøen, der alleine unterwegs ist. Sie plaudern kurz über ihre Pläne. Kann sein, dass wir ihn auf Lofoten nochmals treffen. Jetzt nur noch tanken und vorwärts!

 

Wir fahren an der Küste entlang. Momentan herrscht Ebbe und die Küste sieht anders aus,  als wie bei Flut. Anders schön. Es nieselt eine Weile, aber wir kommen raus aus der Wolken und wir sehen zum ersten Mal heute die Sonnenstrahlen. Das kann nur noch besser werden.

Die Fahrt dauert nur ca. 1 Stunde und wir sind in Bodø angekommen. Von hier aus geht es mit der Fähre nach Moskines auf die Lofoten. Wir reihen uns an, Torsten hat gestern schon die Überfahrt reserviert. Es wird ca. 3.15 Std. dauern. Meine Stickerei kommt mit. Die schöne Aufsicht hin oder her, aber es sollte während der Fahrt nicht langweilig werden. Dafür wird vorgesorgt. 

Wir fahren bei Ebbe an der Küste entlang 

Die Eisenbahnlinie direkt am Wasser bis Bodø Hbf

Jetzt nur auf die Fähre warten


Die warmen Sachen müssen dabei sein. Schilka muss im Wohnmobil ausharren. Ich hole eine warme Decke und hülle sie ein, aber ich weiß nicht, ob sie dort bleibt. In ihrem Interesse wäre es gut, im Warmen zu bleiben. Wir werden sehen… 


Das Gute bei der Reservierung ist, dass du als erster auf die Fähre kommst und ohne Hektik, dir einen Platz in Ruhe aussuchen kannst. Man hört „alle“ Sprachen der Welt und es ist gut so. Man fühlt sich in einer internationalen Gemeinschaft willkommen. Jetzt nur noch die Fahrt durchstehen. 

Ich nutze die Zeit, um mich ein bisschen zu informieren über die Lofoten. Ich finde einen Blogbeitrag mit dem Namen „Lofoten – Ungezähmte Inselwelt des Nordens“ auf Taruk. com und lese: „Wer mit der Fähre von Bodø über den Vestfjord in Richtung Lofoten unterwegs ist, wird unweigerlich von Ehrfurcht und einem erhabenen Gefühl ergriffen.

Dramatisch ist die Bergkulisse, die sich über den ganzen Horizont erstreckt und fast senkrecht aus dem Meer erhebt. Die Lofoten liegen hoch im Norden Norwegens, 100 bis 300 Kilometer nördlich des Polarkreises. Ihr Name bedeutet so viel wie „Luchspfote“, doch es braucht schon etwas Fantasie, um die Spur einer gigantischen Katze in der Form der aus 80 Inseln bestehenden Inselgruppe zu erkennen.“ 

 

Es hört sich spannend an und ich werde schon ungeduldig, wann stechen wir in See. Muss mein Handyakku schonen für Fotos.

Und dann sehen wir die Inselgruppe- die Lofoten 

Die Schönheit der Inseln kann man jetzt schon erahnen 


Der Seeweg ist noch nicht zu Ende, aber die Erwartung und die Vorfreude steigt. Die Lofoten nicht im TV anzuschauen, sondern live zu erleben - gibt’s noch ein Wunsch frei? Aus der Fähre raus, fahren wir auf die Kirche zu, auf dem Fähnchen steht 1865, so alt schon. Und dann muss man filmen:   Felsmassive ohnegleichen. Der Stellplatz ist sehr schön, parken direkt auf Felsen und schauen auf das Wasser und auf eine nicht weit entfernte Brücke. 

1865 - 2025, also 160 Jahre auf dem Buckel 

Erste Eindrücke in Moskines


Sofort ist das Empfangskomitee, bestehend aus einer Silbermöwe und einem Austernfischer, bereit, — schauen auf die Neuankömmlinge mit Interesse!

Torsten repariert provisorisch unser WC. Zuhause wird es richtig gemacht, jetzt geht das nicht. Hauptsache das Wasser läuft nicht mehr. 

Wir machen heute ein schnelles Essen: Kartoffelsalat mit Wienerwürstchen und Senf + gekochte Eier + Mais + Gewürzgurken und Romatomaten. Morgen ist Feiertag, wir bleiben hier noch stehen und dann wird was vernünftiges gekocht. Heute sind wir müde. Nur noch Tee und wahrscheinlich gehen wir dann schlafen. Die vorherige Nacht war keine erholsame Nacht und jetzt gegen Abend spürt man es eindeutig. 

Empfangskomitee in Moskines

Beides zu genießen: den Tee und den Ausblick.

 

Den 16.05.2025 , Moskines auf den Lofoten, Norwegen 

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