
Trottellummen im Flug
Heute erlebten wir etwas ganz besonderes: wir besuchten die berühmte Insel Hornøya. Über diese Insel steht im Internet Folgendes :

Hornøya
Als wir zur Sammelstelle kommen, sind wir fast die Einzige, die nicht mit teuren Kameras, Fernrohren und weiterer Ausrüstung ausgestattet sind. Die allermeisten sind „Fotojäger“, professionelle und Hobbyfotografen. Sie tragen eine Tarnung, um bloß nicht aufzufallen. Wir haben normale Klamotten und Handys, ein Fernglas und eine einfache Kamera bei uns.
Es herrscht Chaos. Ein Boot nach dem anderen holt Menschengruppen ab. Sie hängen wie Trauben aneinander. Ich setzte mich auf die Bank und frage mich, warum solch ein Gedränge herrscht. Sie haben doch ihre Tickets. Sind die auf Sensation aus?
Torsten hat gestern ganz klare Anweisungen bekommen, dass wir vorher instruiert werden und Schutzanzüge bekommen und erst um 10 Uhr abfahren. Heute sagt eine andere Dame ganz was anderes. Wie sollten uns anstellen und warten bis wir dran sind. Toll! Wir hätten schon längst abfahren können, aber es ist dann sogar besser als gedacht. Alle sind weg und wir fahren mit dem Kutter, was Torsten mehr gefällt. Auf dem Rückweg, sage ich ihm, fahren wir dann mit dem Gummiboot mit Windsausen um die Ohren. Mein Mann gibt sich geschlagen und verspricht es mir.
Die Fahrt ist kurz, die Insel Hornøya ist nicht weit entfernt und wir sehen schon Tausende Vögel, die um die Insel fliegen, schwimmen, tauchen und springen. Die Felsen sind voll mit ihnen. Der Schallpegel steigt mit jedem Meter der Annäherung. Wir sind da. Wir sind als letzte ins Boot gestiegen und dürfen als erste raus. Was für Empfang! Ein Vogelmeer und das so nah. Wir trauen uns noch nicht, näher zu kommen. Viele Vögel haben schon direkt am Steg ihr Nest. Bald stellen wir fest, dass sie an Menschen gewöhnt sind, uns zwar beobachten und, aber nicht weg fliehen. Was sehen wir?
Die Fahrt, die wir gebucht haben heißt „Die Puffin-Safari“. Die Puffins sind die Papageientaucher. Ich sehe erstmal keinen von ihnen und die vielen andere Vögel kennen wir noch nicht. Ein Passagier, der professionell ausgestattet ist, macht Erklärungsarbeit, und beschreibt uns, was wir da zu sehen bekommen. Ich will mich später informieren, erstmal die Insel erkunden. Torsten bleibt unten, er kann mit seinem Knie überhaupt nicht mehr laufen. Es wird von Tag zu Tag nur noch schlimmer. Aber er möchte mir Freude machen und es gelingt ihm. Die Bibel lehrt: „…Geben macht glücklicher als Empfangen“ (Apg.20:35).
Bei Torsten kann ich es sehen. Er ist bei der Rückkehr genauso glücklich, wie ich, und ist dankbar und erwähnt dies auch später im Gebet, dass wir dankbar sind für diese Tour bei schönem Wetter und dafür, dass wir die Schöpfung Gottes aus nächster Nähe bewundern konnten. Das ist und bleibt ein Erlebnis fürs Leben!

Torsten macht Fotos im Sitzen, tapfer, wie er ist. Nicht weniger starke Nerven hat der Krähenscharbe.
Ich dachte, dass wir vom Wasser aus die Vögel betrachten dürfen, damit wäre ich schon zufrieden gewesen. Aber wir dürften auf die Insel und so nah an die Tiere ran, man bräuchte nur die Hand auszustrecken und könnte sie berühren. Natürlich haben wir das nicht gemacht. Aber gefilmt und gefilmt. So lieb sind sie gewesen miteinander. Das berührt unser Herz sehr stark. Wie liebevoll sie sich um ihre Weibchen oder ihre Nester kümmern. Der Schöpfer Jehova ist ein Gott der Liebe und in der Schöpfung lernt man Jehova Gott noch besser verstehen.
Und nun wollen wir herausfinden, wen wir heute persönlich treffen konnten. Zuerst natürlich den Vogel, für den wir das Ticket gekauft haben: Der Papageientaucher. Ich habe gemerkt, dass dieser Vogel der vorsichtigste von allen war. Er hat sein Nest in sehr tiefen Spalten. Wenn er rein schlüpft bzw. “eintaucht”, siehst du nichts mehr von ihm und kannst sein Nest nicht entdecken. Ich habe beobachtet, dass er nicht sofort zum Nest geht, sondern er bleibt davor stehen und guckt in alle Richtungen und erst dann verschwindet er in seiner Höhle. Er verschwindet am Boden fast genauso wie er beim schwimmen auf dem Meer verschwindet. Eben war er noch da und plötzlich ist er weg. Das konnten wir bei unserer Wal-Safari beobachten. Ich ahnte damals noch nicht, dass ich ihn so nahe anschauen darf.
Auf Hornøya gibt es etwa 7800 Paare, die jedes Jahr zum Nisten hierher zurückkehren, nachdem sie den Winter auf See verbracht haben.

Zuhause finde ich bei Wikipedia folgende Information über ihn.
„Der Papageitaucher (Fratercula arctica) – auch Papageientaucher oder Puffin genannt – ist eine Vogelart aus der Familie der Alkenvögel (Alcidae). Die Art brütet in Erdhöhlen an und auf Klippen oder an deren Fuß im Nordatlantik sowie im westlichen Nordpolarmeer. Aufgrund der gebietsweise stark schrumpfenden Populationen stuft die IUCN den Papageitaucher seit 2015 als Vulnerable (gefährdet) ein.[1]
Nahrung suchen die Vögel tauchend, unter Wasser bewegen sie sich mit den Flügeln vorwärts (flügeltauchend). Papageitaucher tragen die gefangenen Fische quer im Schnabel. Sie werden mit der Zunge gegen den Oberschnabel gedrückt, bis die ganze Schnabellänge mit Fisch gefüllt ist…

Papageitaucher können bis zu siebzig Meter tief tauchen, finden jedoch gewöhnlich ihre Nahrung in geringeren Gewässertiefen…
Die Balz beginnt mit der Ankunft am Brutplatz, die Vögel kommen bereits verpaart dort an. Papageitaucher führen eine monogame Saisonehe, wobei der weit überwiegende Teil der Paare bereits im Vorjahr zusammen war. Kopulationen finden nur auf dem Wasser statt.
Zur Brut werden meist selbst gegrabene Höhlen benutzt. Die Höhlen werden mit dem Schnabel gegraben, das lose Material wird mit den Füßen nach draußen befördert. Selbst gegrabene Höhlen sind im Normalfall maximal 0,75 bis 1,50 m lang, selten bis 3 m. Die Öffnung ist 30–40 cm weit, der Gang hat einen Durchmesser von etwa 12,5 cm und die Nestkammer einen Durchmesser von 30 bis 40 cm.“
Noch mehr über diese Vogel und seine Nestlinge, deren Verhalten und die nächtliche Versuche Fliegen zu lernen u.a. findest du bei diesem Link Papageitaucher.
Das Gegenteil von dem sehr scheuen Papageientaucher ist die Trottellumme. Die Trottellumme ist eine von zwei Vogelarten in der Gattung der Lummen innerhalb der Familie der Alkenvögel. Sie hält sich nur zur Fortpflanzungszeit an Land auf.

„Ihren Namen hat die Trottellumme aufgrund ihres „trottelmäßig“ anmutenden Ganges, da sie im Gegensatz zum Tordalk nicht auf den Zehen, sondern auf ihren Fußwurzeln läuft.[2] Eine etymologische Erklärung leitet den Namen von der französischen Bezeichnung „Guillemot de Troïl“ ab, was zunächst mit Troïl-Lumme übersetzt wurde, woraus sich der Name Trottellumme entwickelte.[3]“
Ihre Brutplätze sind steile Felsklippen mit schmalen Felsbändern oder kleinen Vorsprüngen. Die globale Erwärmung hat zu einem massiven Einbruch der Trottellummen-Populationen geführt.[5]

Die mit weißem Rand um die Augen heißen Brillen- oder Ringellummen.
Als besonderes äußeres Merkmal ist manchmal auch ein weißer Augenring zu sehen, von dem aus sich ein weißer Strich bis etwa zur Mitte des Kopfes nach hinten zieht. Tiere, die dieses Merkmal zeigen, werden auch als Brillen- oder Ringellummen bezeichnet. Allerdings ist der Augenring kein Kennzeichen einer eigenen Art oder Unterart, sondern lediglich eine Farbvariante.
Beim Flug zeichnen sich der Schnabel und die grauschwarzen Füße deutlich vom übrigen Körper ab.

Trottellummen beim Fliegen

Auf dem Wasser schwimmt die Trottellumme mit alternierenden Paddelbewegungen der Füße und ist deshalb verhältnismäßig langsam. Flüchtende Trottellummen tauchen daher oder fliegen auf.
Während der Tauchgänge bewegt sich die Trottellumme unter Wasser mit drehenden und schlagenden Bewegungen der Flügel fort. Die maximale Tauchtiefe beträgt 180 Meter,[10] in der Regel tauchen die Vögel aber in deutlich geringeren Tiefen. Sie sind damit gemeinsam mit der Dickschnabellumme die Art unter den Alkenvögeln, die am tiefsten tauchen kann.

Typisch für das Jagdverhalten der Trottellumme ist, dass sie zunächst den Kopf nur bis über die Augen ins Wasser steckt und den Fisch so beobachtet. Die Tauchzeit beträgt durchschnittlich eine Minute pro Tauchgang. Es sind aber auch schon Tauchgänge von 2 bis 3 Minuten für diese Art nachgewiesen worden.[10]

Trottellummen erreichen ihre Geschlechtsreife frühestens als vierjährige Vögel, meist aber sind sie erst im fünften Jahr fortpflanzungsbereit.
Trottellummen führen eine monogame Saisonehe mit einer hohen Brutplatz- und damit auch Partnertreue.[17]
Brutkolonien, in denen eine große intraspezifische Konkurrenz um die Nistplätze herrscht, werden von Trottellummen auch im Herbst und Winter alle paar Tage für einige Stunden aufgesucht. Sie demonstrieren damit ihren Besitzanspruch für das nächste Frühjahr und festigen so ihren Brutzusammenhalt.

In der Kolonie werden auch andere Meeresvögel geduldet. Kein anderer Alk toleriert innerhalb der Brutkolonie eine so große Nähe zum nächsten Nachbarn.[16] In der Hauptsaison können sich bis zu 20 Paare einen Quadratmeter teilen. Es wurden vereinzelt aber auch schon 50 Brutpaare pro Quadratmeter gezählt.[4]

Besonders zu Beginn der Brut besteht die Gefahr, dass das befruchtete Ei beim Partnerwechsel vom schmalen Felssims abstürzt. Trottellummeneier haben kegelförmige Nanostrukturen auf den Eischalen. Zum einen erhalten sie dadurch eine rauere Oberfläche und damit eine höhere Rutschfestigkeit.“
Noch mehr Wissenswertes über diese tolerante Vögel findest du bei Wikipedia unter dem Link Trottellummen
Die tolerante Trottellummen ein Beispiel für die Menschen
Als Nächstes beschreibe ich die Tordalken. Wie diese Vogel heißen und wie sie leben erfuhr ich später. Sie kamen mir ruhig und gelassen vor. Sie ließen sich nicht stören, auch wenn man meiner Meinung nach viel zu nah an sie getreten ist. Die meisten, die ich gesehen habe, genossen die Sonne, wärmten sich in ihren Strahlen. Bestimmt haben sie bereits gefrühstückt und genossen den schönen Tag. Mit ungefähr 500 Brutpaaren sind sie eher weniger auf der Insel ( Hornøya) vertreten.
Anfangs habe ich gar nicht gemerkt, dass sie anders ausgesehen haben und dann viel mir ihr interessant gemusterter Schnabel auf.

„Auf dem Wasser und im Flug erinnert er an Lummen, von denen er sich jedoch durch seinen kräftigeren Schnabel und den längeren Schwanz unterscheidet. An Land läuft und hockt der Tordalk in aufrechter Körperhaltung.
Der Flug dieser tag- und dämmerungsaktiven Alkenvögel ist geradlinig mit raschem, schwirrendem Flügelschlag. Auf die Jagd gehen Tordalken einzelnd. Die Tauchtiefe beträgt gewöhnlich nur wenige Meter. Ähnlich wie beim Papageitaucher werden Fische für die Nestlinge quer im Schnabel transportiert.

Gewöhnlich findet sich das Nest in einer Felshöhlung oder -nische. Es wird gelegentlich auch zwischen oder unter Felsbrocken errichtet und mitunter nutzen Tordalken auch die Nisthöhlen von Papageitauchern.
Die Brutplatztreue ist sehr hoch und beträgt 91,5 %. An der Bebrütung des Geleges und der Versorgung des Jungvogels sind beide Elternvögel beteiligt. Die Brutablösung erfolgt nach 12 bis 24 Stunden.
Ausgeprägtes soziales Verhalten ist in dieser Zeit sowohl im Wasser als auch an Land zu beobachten. Zum Sozialverhalten gehört unter anderem ein ausgedehntes Kraulen des Partnervogels.
Noch mehr Interessiert an den Tordalken? Klicke hier Tordalken

Die Krähenscharbe, kein Kormoran
Und allerliebst ist die Krähenscharbe, die ich zuerst für einen Kormoran hielt. Aber nein, sie ist ein Vogel aus der Familie der Kormorane. Sie unterscheiden sich laut Wikipedia durch das völlige Fehlen von Weiß am Körper.

Das Hauptgefieder ist glänzend grünlich-schwarz. Auffällig ist das Brutkleid: Die Scheitelfedern sind dann verlängert und bilden einen nach vorn gedrehten Schopf.
Schnabel und Füße der Krähenscharbe sind schwarz gefärbt, die nackte Haut um den Schnabel ist gelb und auf der Kehle schwarz mit gelben Tupfen.

Die Männchen der Krähenscharbe brüten erstmals mit drei, die Weibchen mit vier Jahren. Sie führen eine monogame Saisonehe, wobei jedoch Brutverlust zu einem Partnerwechsel führen kann.

Das Nest befindet sich in felsigen Küstenbereichen. Krähenscharben brüten in Kolonien, jedoch zeigen sie größere Nestabstände als Kormorane. Das Nistmaterial wird meist vom Männchen eingetragen, beide Elternvögel verbauen es.

Fürsorgliche Eltern
Der Brutbeginn ist ab dem zweiten Ei. Beide Elternvögel brüten und füttern und die Nestlingszeit beträgt durchschnittlich 53 Tage. Die Jungvögel werden auch nach dem Verlassen des Nestes von den Elternvögel mindestens zwanzig Tage weiter gefüttert.
Wie viel kann man von der Vogelwelt lernen! Das soziale Verhalten, Toleranz, Fürsorge, Treue und noch viel mehr. Es ist nicht umsonst, dass Jesus Christus die Vögel als Beispiel genommen hat, als er sagte: „Beobachtet genau die Vögel am Himmel. Sie säen nicht, ernten nicht und sammeln auch nichts in Vorratshäusern. Trotzdem ernährt sie euer himmlischer Vater. Seid ihr nicht mehr wert als sie? Wer von euch kann dadurch, dass er sich Sorgen macht, seine Lebensdauer auch nur ein kleines bisschen verlängern?“ ( Matthäus 6:26,27). Wer Gott an seiner Seite hat , muss nichts fürchten.
Dann finde ich noch eine andere Aussage: „Glücklich sind die, die ein reines Herz haben, denn sie werden Gott sehen.“ (aus der Bergpredigt von Jesu Christi, Matthäus 5:8). Diese Aussage nimmt für mich heute noch eine zusätzliche Bedeutung. Wer die Schöpfung Gottes sieht wird dadurch veranlasst, dem Chor der Engel zustimmen, die singen: „Du, unser Gott Jehova, verdienst den Ruhm, die Ehre und die Macht, weil du alles erschaffen hast und weil durch deinen Willen alles ins Dasein kam und erschaffen wurde.“ (Offenbarung 4:11), dann ist sein Herz rein und er kann tatsächlich Gott sehen. Wie, - fragst du?
„Denn was es über Gott zu wissen gibt, ist für sie (Menschen) deutlich erkennbar, da Gott es ihnen deutlich gemacht hat. Schließlich sind seine unsichtbaren Eigenschaften seit Erschaffung der Welt klar zu erkennen, denn sie sind in den Schöpfungswerken wahrnehmbar, ja seine ewige Macht und Göttlichkeit, sodass sie keine Entschuldigung haben.“ (Römer 1:19,20).

Dieses Foto mag ich und deswegen füge ich es nochmal zum Abschluss des heutigen Tages hinzu. Was wird aus diesem Paar werden? Bekommen sie Nachkommen, werden sie sie durchbringen? Gern hätte ich ihre Geschichte verfolgt. Verschieben wir dieses Projekt in die Zukunft.
Ich bin überwältigt vom heutigen Tag und sehr dankbar für diesen Tag und bin glücklich wie noch nie. Jehovas Schöpfung so nah zu erleben, gibt mir die Zuversicht, dass es genauso sein wird, wie er verspricht. Die Erde war und wird ein Paradies sein.
Den 4.6.2025, Vardø, Norwegen
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