Kapitel 44, den 10.06.2025, Rovörgen, Schweden
Hübsche Kulisse
Kapitel 43, den 9.06.2025, Haparadnahamn, Bottnischer Meerbusen, Schweden
Am Sonntag
Kapitel 42, den 7.06.2025, Ivalo‘s Werktag und E-Skuter
Heute ist ein „Werk-Tag“
Kapitel 41, den 06.06.2025, Ivori
Unser Stellplatz am Ivalo River Campingplatz
Kapitel 40, den 5.06.2025, Sevettiyärvi-See, Finnland
Rentiere in Finnland
Kapitel 39, den 4.06.2026, Hornøya- eine unvergessliche Insel
Trottellummen im Flug
Kapitel 38, den 03.06.2025, das Pomor-Museum in Vardø
Haakon VII. vor der Festung in Vardø
Kapitel 37, den 2.06.2025, Vardø
Im Hafen von Vardø
Kapitel 36, den 1.06.2025, Tana bru
Tana bru
Kapitel 35, den 31.05.2025, Das Nordkap
Am Nordkap die Weltkugel
Kapitel 34, den 30.05.2025, Alta River, nur noch Katzensprung bis zum Nordkap
Kapitel 33, den 29.05.2025, Lyngen: Nicht schon wieder…
Schilka beim „Schlachtbuffet“

Åvika bei Wind und Sonne
Morgen war das Wetter noch einigermaßen okay. Da ich mich zu spät ins Bett begeben habe und wusste, dass wir heute in Åvika bleiben werden, blieb ich länger im Bett als sonst. Ausruhen und Chillen. Torsten muss diesmal allein frühstücken. Später geht er mit seiner Angelrute raus. Wahrscheinlich wieder seinen Glück als Angler zu finden.
Bis heutigen Tag hat er noch keinen einzigen Fisch geangelt. Man muss aber sagen, dass es auch keine gute Gelegenheit dazu gab. Unser Ziel ist ja nicht fischen. Und dann noch diese Kälte. Torsten kehrt wieder rein, ganz klamm. Der Wind hat sich über Nacht vielfach verstärkt, aber es regnet nicht mehr. Die Sonne kommt immer wieder, aber die gefühlte Temperatur fiel auf -3 Grad Celsius. Ohne Handschuhen hält man nicht aus.

Versuche ich mal etwas Ähnliches zu kreieren ☺️
Ich will heute versuchen zu malen. Ich habe alles mitgenommen, was dafür benötigt wird. Nur meine Aquarellfarben fehlten, sie waren zuhause nicht auffindbar. Bestimmt sind sie in einem, noch nicht ausgepackten Karton im Keller gut verstaut. Zum Suchen hatten wir vor der Abreise keine Zeit. Wir kaufen sie schon auf dem Weg, versprach mein Mann. OK.
Leider war es gar nicht so einfach, Aquarellfarben zu finden. Früher waren die Malfarben überall zu kaufen, aber wenn man sie braucht, sind sie nicht da. Im Kaufland waren wir findig, nicht gerade das Gelbe vom Ei, aber ich war froh, wenigstens etwas fürs Malen zu haben. Nun, holte ich alles hervor und versuchte mein Glück als… na ja, mein Hobby auszuleben.

Erstes Bild - Hilfe, ich kann nicht malen🫣 Auf jeden Fall mit Aquarell
Leider, wenn man lange nicht gemalt hat, gerade mit Aquarellfarben, verlernt man schnell, richtig damit umzugehen. Und dann fehlt noch die Geduld, denn auf nassem Papier vermischt sich Aquarell, wenn man nicht genug Zeit zum Trocknen für jede Farbschicht gibt, Farben wirken „dreckig“, verlaufen sich und … das erste Bild ist verrunzelt. Versuche noch etwas daraus zu machen. Okay, beginne von vorne auf einem anderen Aquarellpapier, vorsichtiger als beim ersten Mal. So, jetzt bin ich schon halbwegs zufrieden, das Papier muss trocknen, bevor man weiter malt. Warte.

Halbwegs zufrieden, verstaue ich die Malutensilien wieder zurück.
Ich höre inzwischen, dass der alte Fischer (leider muss ich ihn so nennen, der Name von ihm ist aus meinem Kopf raus und kommt nicht mehr zurück) mit seinen Netzen zurückgekehrt ist und eine Kiste voller Fischen mitgebracht.
Torsten geht anzugucken, wie auch alle andere Männer vom Parkplatz. Alle sind neugierig, was der Alte mitgebracht hat. Nicht nur Männer sind neugierig. Die Möwen begleiten das ganze Geschehen mit. Sie fliegen über alle Köpfe hinweg, oder bleiben über dem „Fisherman“ für einige Sekunden in der Luft hängen und schauen runter, was er so treibt. Dann düsen sie wie Jets seitwärts, mit dem günstigen Wind ab. Schreiend, warten sie mit sichtbarer Ungeduld auf ihr Anteil.
Torsten kommt und sagt, dass der Fischer seine Fische zum Kauf anbietet. Ich bin natürlich Feuer und Flamme. Wir sind schon eine Woche in Norwegen und haben noch kein Fisch gegessen. Mein Fish Mac (siehe Kapitel 1) habe ich immer noch nicht bekommen. Torsten geniert sich ein wenig und meint, ich soll gehen und uns einen Fisch kaufen. Ich geniere mich auch und sage, er soll es machen.
Er kehrt zurück mit einem grossen Dorsch und zeigt mir, ahoi! Er hat einen Filetiermesser für Fisch und geht wieder, um den Fisch zu transchieren. Aber der freundliche Fischer nimmt ihm seine Arbeit ab, er macht Fisch für uns fertig und hat ihn auch portioniert. Service! Und das Ganze für nur 5 Euro.
Ich freue mich auf einen gebratenen Fisch, aber …wir haben noch Reste von Gestern, wir frieren Fisch für später ein. Denn wir haben uns vorgenommen, mit Produkten nachhaltig umzugehen. Es wird erst alles aufgegessen, was da ist, und dann Neues eingekauft. Wie es später herausgestellt wird, sind das nur Vorsätze. An diesem Ziel müssen wir noch arbeiten.

Schön eingekuschelt…
Ich überlege mir, nachmittags nochmal zu malen und entscheide mich, doch Finger davon zu lassen. Drinnen ist es zu eng, draußen zu malen ist zu kalt, auf dem kleinen Tisch ist es unbequem. Ich weiss nicht, ob ich wieder es tun. Nehme wieder meine Stickerei in die Hand, die kann man schnell vom Tisch räumen, nimmt nicht viel Platz und alle sind zufrieden. Sogar der Hund. Mein Hund hat dann Platz auf der Eckbank. Schilka will immer neben einem sein, sie kuschelt sich ein und schläft tief und fest. Manchmal höre ich sie auch leise schnarchen. Als Torsten dann auch noch schnarchen beginnt, fange ich an zu lachen, aber leise, um beiden nicht zu wecken. Wenn es so weiter geht, werde ich heute nicht einschlafen können. Deswegen sticke ich weiter wie alle Nachtstickerinnen tun, bis die Augen von allein zusammenfallen.
Dann gewinnt der Vernunft, morgen wollen wir ja weiterfahren, ich muss zu Bett. Wenn muss, dann muss….
Der 3. Mai 2025, Åvika, Norwegen
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