Kapitel 10, der 6.Mai 2025, Jølstravatnet, Hornidaltal, ein „Unfall“ und die Lektion daraus

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Kapitel 4 , den 30.04.2025, Abobil.no

Gut ausgeschlafen in Åns-Sira - es schläfst sich in der Natur im Wohnmobil entspannter als zu Hause, gut gefrühstückt, - natürlich, was der Kühlschrank und Gasherd anbieten kann, entsorgt und versorgt, fahren wir weiter.

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Infotafel für Wanderungen in Hornindal

 

Torsten weckte mich auf und sagt, ich soll mal raus gehen und den See anschauen. Gut, ich ziehe mich an, nehme Schilka mit und gehe zum See. Der See heißt eigentlich Jølstravatnet. Über ihn gibt Google folgende Information:

 

“Jølstravatnet (auch: Jølstravatn, Jølstervatn oder Jølstervatnet[1]) ist ein norwegischer See in der Kommune Sunnfjord in der Provinz Vestland. Sein Ausfluss ist die Jølstra, ein nicht ganz 20 km langer Fluss, der bei Førde in den Førdefjordmündet. Der hintere (östliche) Teil des Sees, heißt Kjøsnesfjord.“

 

Was ich sehe ist atemberaubend schön. Der See, gestern noch „faltigen“ mit Wellen, ist heute Morgen sehr still, glatt wie ein Spielgel. Was ist passiert? Kein Wind weht, es ist deshalb sofort wärmer geworden. Ich friere nicht mehr wie gestern Abend. Gestern hatte ich sogar Handschuhe angezogen.

 

Ich stehe lange am Ufer und kann den Blick vom See nicht abwenden und will nicht weggehen, obwohl ich weiss, dass wir weiter fahren müssen. Nein, ich will hier nicht weg. Ich sehe Autos auf der E39, die gegenüber auf der anderen Seite des Sees verläuft, vorbei sausen und verfolge das Spiegelbild von diesen Autos. Im Wasser spiegelt sich alles, was sich auf der gegenüberliegenden Seite des Sees befindet: Berge mit Schneehauben, Häuser, Autos, Bäume und die bunte Farben der Häuser  wirken auf mich wie die Gemälden von Claude Monet, irgendwie impressionistisch, nicht real, fantasievoll, das kann man nicht richtig beschreiben. Das muss einmal gesehen haben. Ein Maler wie Claude Monet oder russischer Maler Iwan Aiwasowski muss hierher, um diese Schönheit genauso wiedergeben zu können, wie sie gerade vor meinen Augen liegt.

 

Ich beneide diejenigen, die dieses atemberaubende Bild auf einen Leinen mit Farben und Pinseln bringen können. Ich weiss, das schaffe ich nie im Leben. Deshalb  möchte ich dieses „Gemälde“ für immer in meiner Erinnerung behalten. Ich will dieses Bild für immer in meinem Herz tragen. Das Bild, das keiner malen kann, außer unserem Schöpfer persönlich. 

 

Ich mache noch die letzten Fotos vom Campingplatz und der Umgebung und drehe um zu unserem Wohnmobil, wo Torsten auf mich wartet, bereit zu starten. 

 

Ich kann nicht anders und die ganze Zeit, die wir benötigen um See zu umfahren, mache ich unzählige Fotos und Videos. So was schönes, habe ich in meinem ganzen Leben nicht gesehen. Ich glaube fest, dass hiesige Menschen das genauso sehen und wollen nicht ihren Heimatort verlassen. Sie werden hier 100 Jahre alt und bleiben glücklich, dabei denke ich an Ragna Hamar, die fast 101 Jahre alt geworden ist. Ich möchte stark glauben, dass sie hier an diesem Ort namens Vassenden glücklich war. 

Information vom Google über den See Jølstravatnet

 

Heute wollen wir bis nach Hornindal fahren. Auf dem Weg zum Campingplatz in der Nähe dieses Ortes sehen wir immer mehr mit Schnee bedeckte Berge, deren Namen wir nicht kennen. Sie sind majestätisch und schön. Ich kann nicht lassen und versuche beim Fahren sie zu fotografieren. Im Hornindal befindet sich der tiefste See Europas, der Hornidalsvatnet. Aber erstmal muss man nach Hornindal kommen.

Wir sind beide überwältigt und machen Selfie 

 

Der Weg ist schön, er führt durch schöne grüne Landschaften, an Bergen, die noch mit Schnee bedeckt sind. Es ist warm, die Berge sind wie schützende Giganten, die den Tal überwachen und von bösen Winden zum Schutz des Tals aufgestellt sind. Der See ist immer noch wie ein Spiegel und Torsten hält das Auto um ein paar Fotos zu machen. Wir machen auch ein paar Selfis zum Andenken. Wir sind immer noch überwältigt von der stillen Schönheit des Jølstravatnet, obwohl wir schon einige Kilometer hinter uns gelassen haben. Der Weg zieht sich an dem See entlang. Und wir können immer wieder auf ihn unsere Blicke werfen und ihn bewundern. Dabei denke ich immer wieder an Jehova, den Schöpfer, dass es ein Geschenk ist, einmal das alles sehen zu dürfen. Torsten erwähnt es jeden Tag in unserem gemeinsamen Gebet.

Tankstelle mit Ferienhäusern zum vermieten 


Torsten nutzt jede Gelegenheit, um das 
Grauwasser und WC-Kassette zu entleeren und Auto zu tanken. Deshalb machen wir Stopp an einer Tankstelle, die diesen Service anbietet. Die Tankstelle ist sehr groß und ist mit sehr vielen „Tanksäulen“ für E-Autos bestückt. Hier werden auch Ferienhäuser angeboten und es steht ein Reinigungsautomat für WC-Kassetten. Alles zusammen mit Wasser und Ensorgung des Grauwassers kostet 98 Kronen. Ohne WC-Kassette zu reinigen kostet dann 30 Kronen. Alles wird gut überwacht. 

Torsten ist neugierig geworden und will diesen WC-Automat testen. Er hat schon davon gehört und ist sehr gespannt. Ich höre überhaupt zum ersten Mal davon und geselle mich zu ihm. Wir beide stehen wie kleine Kinder, die ein Kinderüberraschungsei geschenkt bekommen.

 

Unsere WC-Kassette ist drin, das Rollo geht zu. Was kommt daraus? Nach lautem Brummen, Saug-, Wasser- und Pumpgeräuschen und noch weiteren uns unbekannten und undefinierbaren Lauten, die der Automat von sich gibt, geht Rollo hoch.Torsten holt die Kassette picobello sauber raus. Wau… nicht schlecht. Sehr gut, aber teuer. Torsten möchte günstig alles entsorgen, denn an manchen Tankstellen oder Stellplätzen ist die Entsorgung und Versorgung mit Wasser und Strom im Preis inklusive. Aber wir hatten trotzdem unseren Spass… 

Nikolaj Astrup, „ Kari“. Vor diesem Bild blieb ich stehen und wollte es auf jeden Fall mitnehmen… 


Wir erreichen Hornindal Zentrum. Torsten
 parkt  unser Wohnmobil vor einem Laden. Der Laden sieht sehr ansprechend aus und er will reingehen. Er braucht dringend warme Hose und warmen Sweatshirt. Selbst ist der Mann, denke ich und  will lieber im Auto bleiben und auf ihn warten. Aber er erinnert mich daran, dass ich warme norwegischen Socken kaufen wollte. Überall, wo wir waren, gab es Socken, nur nicht diese spezielle sogenannten Norwegersocken. Gegen warme Socken habe ich nichts dagegen, mir frieren abends die Füße, weil der Boden im Auto, wenn die Gasheizung ausgeschaltet ist, bleibt sehr kalt und ich habe keine Hausschuhe dabei. Das Argument hat gewirkt und wir gehen zusammen rein und ich bin wiederum überwältigt. So viel Norwegisches drin. Sehr gute Qualität, Handarbeit, aus guter Wolle und ein grosser Sortiment. Mein Blick bleibt aber an einem Bild hängen. Ich weiss noch nicht, von wem dieses Bild ist, aber es fasziniert mich sehr. Der Preis ist nicht angegeben und ich traue mich nicht danach  zu fragen. Ich rufe Torsten, der nach warmen Sachen oder T-Shirts Ausschau hält, zu mir. Schau mal, können wir dieses Bild kaufen? Torsten sagt ja, ihm gefällt dieses Bild auch. Und er sagt, dass er weiss, warum ich gerade dieses Bild ausgewählt habe.

Er 
kennt mich sehr gut, manchmal denke ich, er kennt mich sogar besser als ich mich selbst. Ich entscheide mich spontan und weiss nicht, warum gerade dieses Gemälde. Torsten findet Erklärung auf dem rationalen Weg und sieht, dass es für mich wichtig ist.

 

Der Verkäufer an der Kasse sagt, dass es noch andere Bilder gibt. Wir müssen nur noch rauf die Treppe steigen. Wir gehen die Treppe hoch und tatsächlich, es ist eine Bildergalerie vom norwegischen Maler Nikolaj Astrup (1880-1928). Von ihm habe ich nie gehört und jetzt bin ich von seinen Bildern fasziniert. Ich mag selbst Bilder,  Miniaturen mit kleinen Details und er malt gerade so, wie ich selbst gern malen würde. Alle seine Bilder sind voll Farben und Leben und ich stehe da „mit offenem Mund“ und am liebsten würde ich mehr als ein Bild mitnehmen. Ich filme die Wand mit seinen Bildern, das sind natürlich nur Kunstdrucke, aber sehr gute, und mit dem Film  habe ich sie wenigstens als Erinnerung und kann für spätere Inspiration gut gebrauchen.

 

Seine andere Bilder schaue unter diesem Link www.meisterdrucke.de

Das zweite Bild sieht für mich wie eine Erweiterung des ersten Bildes, das muss auch mit, sie sind nicht trennbar für mich. Ich sehe darauf Kari mit ihrer Freundin…

 

Auf dem Tisch sind auch Kunstdrucke auf dem Leinen ohne Rahmen, sie sind günstiger. Auch gibt es Karten, groß und klein, mit seinen Bildern. Auch gerahmte Kunstdrucke kann man in allen bedenklichen Größen kaufen. Die Auswahl ist gross, aber ich denke nur noch an  das erste Bild. Das Bild, was ich ausgewählt habe, in anderem Rahmen und Passepartouts sieht es nicht so wie das erste, nicht mehr so anziehend. Das ist wie mit Stickerei. Das gestickte Bild ist vielleicht klein und nicht besonders spannend, aber mit passendem Rahmen, sieht es stark und aussagekräftig. Wie auch ein Schmuckstein einen Rahmen benötigt, um zu strahlen.

 

Das Bild heisst „KARI“. Und wir beide sind in dieses Bild verliebt. Torsten sagt, bestimmt war das seine Tochter. Ich weiss es nicht, aber ich weiss, warum Kari so langen Kranz aus Löwenzahn ( so dachte ich anfangs, dass es Löwenzahn ist) geflochten hat. Sie musste lange posieren und hat immer weiter geflochten.


Und Torsten kauft für mich dieses Bild. Er geht runter zur Kasse. Und ich schnappe mir noch das zweite, 
nicht so grosses. Später erfahre ich wie das zweite Bild heißt: „Blühender Apfelbaum“, Torsten nahm noch ein paar Karten. 

Wenn wir im Urlaub sind, kaufen wir als Andenken ein Bild von hiesigen Künstlern. Spontan, wenn wir etwas sehen. Es begann auf der Insel Rügen, es gab da eine Art Markt und jemand verkaufte Bilder von hiesigen Landschaft und wir kauften zwei. Dann haben wir ein Bild mit Birken von der Hobby-Malerin, die uns ihr Studio mit Bildern gezeigt hat, mitgenommen. Dann ein paar aus Holland, kleine Miniature. Wenn wir diese Bilder anschauen, werden Erinnerungen wach. Jetzt werden wir auch von unserer Urlaubsreise nach Norwegen Andenken haben, wenn die Bilder ihren Platz in unserer Wohnung finden.

 

Später fand ich Info im Internet zum Bild „Kari“ von Nikolaj Astrup: „Astrup malte seine damals siebenjährige Tochter Kari in dieser typisch norwegischen Landschaft, genauer gesagt in dem Dorf Sunde, in dem seine Frau Engel aufwuchs. Es ist Spätfrühling, und die Butterblumen und Blüten erblühen zu neuem Leben, während Kari auf ihrem Steinsitz einen Blumenkranz bastelt.“,- übersetzt aus dem norwegischen ins Deutsch.

Boutique in Hornindal: Socken Socken Socken 

 

In dieser Boutique oder BUTIKK, wie die Norweger  sagen, fanden wir sehr gute warme Socken und ein paar warme Anziehsachen. Es gab so schöne lange aus reiner Wolle edle gestrickten Frauenjacken, aber sie waren teuer, fast 500 Euro. Nur, wenn sie nicht so teuer wären… Ich habe einen Mantel meiner Grösse in roter Farbe aus Neugier, ob mir Rot steht, angezogen, es saß toll, aber die Ärmel des Mantels waren mir zu kurz, ich könnte heulen. So schön war er, so gut geschnitten, warm und wertig.

Torsten hat er auch sehr gefallen und er versprach mir, dass ich ihn bekomme. Na ja, so etwas gibt es nicht in jedem Laden. Aber so ist es mit Frauen… oder nur mit mir. Ich „verliebe“ mich in etwas, und alles andere ist nicht mehr interessant. Nein, nur das und genauso wie es ist.  Von wem ich diese Eigenart habe - keine Ahnung. Wenn ich das nicht haben kann, dann benötige ich das andere gar nicht. Dann es ist wie es ist. Man…man…man… ich lese meine Gedanken und verurteile mich selbst. Aber ich weiss, so bin ich „Entweder-Oder-Mädchen“. Torsten weißt es. Wir fahren weiter, aber seit diesem Ladenbesuch will er unbedingt mir Freude machen und diesen Mantel für mich kaufen. Wir finden ihn, verspricht er mir und ich sage, lass es sein. So ein Laden wird es nicht mehr geben. Und es gab so ein Laden nicht mehr, ganz gleich, wo wir später gewesen waren. Alles gut …

 

Torsten hat sich mit dem Verkäufer auf Englisch unterhalten. Er selber ist Italiener, spricht aber norwegisch. Er wanderte zuerst nach Spanien, dann nach Frankreich und dann nach Norwegen. Norwegen gefällt ihm, das Einzige, was für ihn schwer fällt, das sind Kälte und Schnee, dunkle Jahreszeiten. Er ist aus Süden, von der Nähe von  Venezia, wir können gut nachvollziehen, dass ihm Sonne und Wärme fehlen. Er sprach von seinem Chef, er ist schon alt, erzählt sehr viel über sich selbst und viele anderen Geschichten. Er ist der Besitzer. Und er weisst, was gut ist und wie viel Wert es ist. Das merkt man an der Wahl seiner Waren. Kein Ramsch, keine billige Produktion etc. Sogar das Spielzeug aus dem Holz, ist wunderschön und gut gemacht. Wie ein Kind, kann ich nicht vorbei gehen, ohne diese wunderbaren Sachen anzufassen. Kein Plastik aus der Presse. Glatt geschliffen, mit beweglichen Pfoten, mit wunderschönen Glasaugen,  ein Dackel aus dem Holz. Torsten nimmt mich an der Hand und führt zur Kasse, ist gut, alles gut, komm jetzt. Ich gehe mit ihm und als er wieder mit dem freundlichen Italiener plaudert, nutze die Zeit, in eine andere Abteilung rein zu schauen. Dort finde ich aus Glas hergestellte Dumpfen. So hübsch und niedlich, aber ich traue nicht mehr darüber zu sprechen. Raus raus raus…. aus der BUTIKK. 

Stopp bei „Dönnerbude“

 

Wir fahren weiter und machen Halt bei einer Kebab-Grill-Pizza-„Bude“. Ich möchte eine Kebabrolle, Torsten holt einen Burger mit Pommes. Burger schmeckt hervorragend. Die Rolle ist okay, Fleisch schmeckt irgendwie anders. Er meint, das ist entweder Elch oder Renntier. Neeein… Bitte nicht. Ich esse trotzdem zu Ende. Hunger siegt. Aber Rolle werde ich nicht mehr kaufen wollen. 

Als wir noch im Auto saßen und unsere Mittagspause genossen haben, haben uns die Stras-senbauarbeiter mit ihrem Wagen den Weg versperrt. Wir gehen deshalb einfach spazieren bis sie die Markierung auf dem Asphalt ausgebessert haben. Wieder eine BUTIKK, sehr gute Kleidung, Leinen, aber alles kleine Größen. Okay, raus aus dem Laden. Thank you very Match.. freundliches Lächeln… 

Die Bauleute sind fertig, wir können weiter fahren. Und es dauert nicht lange, weil der Campingplatz gar nicht so weit vom Ort ist.

 

Sehr schöne Stelle


Der Campingplatz ist 
menschenleer. Keine Autos, keine Rezeption. Keine Telefonnummer. Ich gehe rum, sehe Wasser- und Stromanschlüsse, aber sie sind abgeschaltet. Das ist nicht schlimm, wir können ja auch ohne stehen bleiben, aber wie sollten wir dann bezahlen?

Und wenn wir für einen Platz bezahlen, dann doch mit Wasser und Strom inklusive. Was kostet der Platz ohne Wasser und Strom? Da es kein Mensch zu sehen ist, wissen wir nicht, was wir machen sollen. Wir haben kein passendes Geld und keinen, der es uns wechseln könnte.


Wir stehen unentschlossen, da kommt schon ein 
französischer Ehepaar mit dem Wohnmobil. Der Franzose hat die Telefonnummer von der Verwalterin, ruft sie kurz an und sie verspricht zu kommen. Mit ein  bisschen Wartezeit muss man schon rechnen. Danke, französische Nachbar, wir hätten nicht gewusst, was man machen sollte, würden stehen bleiben und restliches Geld in Euros in den Briefkasten tun.

Campingplatz in der Nähe von Hornindal


Ich finde einen schönen Platz, wo wir stehen können 
und zeige ihn Torsten. Er hat mich dann doch nicht verstanden und parkt, aber nicht an dem

Platz, auf den ich gezeigt habe, sondern daneben. Ich möchte direkt mit dem Blick an zwei Flüsse  stehen bleiben, um an das in der Sonne glitzernde Wasser  sehen zu können. Torsten manövriert und es macht Krach… Er stösst leicht die Stromsäule an. Schimpfend über meine Sonderwünsche, steigt er aus dem Auto und geht den Schaden am Wagen bzw. an der Säule anzuschauen. Zum Glück ist nur ein Lämpchen kaputt. Die Säule  steht da, wo es früher stand, sie war, wie auch alle andere, schon vorher schief und blieb genauso schief stehen wie vorher. Ich überlege, warum sie alle schief stehen und komme zum Ergebnis, dass entweder auch andere Fahrer  gerade denselben Fehler gemacht hatten wie Torsten oder die sind schlicht und einfach schlecht verankert im Boden.  

Auf jeden Fall verteidigte ich mit mit dem Argument, dass ich das Auto nicht gefahren bin und es ist einfach Blödsinn zu behaupten, dass ich schuld daran wäre. Jemand anderen Schuld zuzuweisen für eigene Fehler ist wirklich armselig. Torsten sieht es ein und lächelt. Ich kenne ihn sehr gut, aber trotzdem die Laune ist nicht mehr die alte. Ich bleibe im Auto sitzen und will nicht mehr raus, bin müde. Torsten ist weg, will die Gegend erkunden. Ich setze mich auf den Campingstuhl, den er vorausschauend auf der Terrasse aufgestellt hat und genieße die Wärme und Sonne. Es ist schön…

Alte Brücke in Hornindaltal

 
Torsten kommt zurück mit einer
Reisebroschüre. Sie hat er von der Greta?, die uns Strom und Wasser angeschlossen und Geld kassiert hat. Sie ist eine geborene US-Amerikanerin aus Minnesota, hat einen Norweger geheiratet und kam zu ihm nach Norwegen. Sie erzählte ihm, wie lange sie Schwierigkeiten mit der Sprache hatte. Mittlerweile sind die Kinder gross geworden, der Mann ist älter als sie und kann nicht mehr für alles

sorgen, deshalb macht sie alles weiter. Sie empfiehlt uns, die Fähre über die Gejangefjörd zu nehmen. Weil es sehr schön ist. Und empfiehlt einen Spaziergang hier…

 

Aber ich bin müde und will nicht heute Abend in die Kälte, obwohl draußen noch sehr hell ist. Lass uns morgen früh spazieren gehen. Aber morgen klappt es nicht. Torsten will zur Fähre und unseren Spaziergang bleibt unerfüllt. Abendtee noch, denn satt sind wir allemal. Schlaf.

9.5.2025, Hornidaltal, Norwegen

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